
31 Juli Unsere Wirtschaft in der Rezession – Wie führt man in Krisenzeiten?
Heute Morgen diskutierten wir, wie Führung in Krisenzeiten gelingt. Wie lässt sich das Konzept der transformationalen Führung in schwierigen Zeiten umsetzen?
Zwei GF’s – zwei Positionen
Position 1: Transaktional: Sicherheit durch klare Anweisungen. Entscheidungen zu treffen, ist Aufgabe der Führungskraft.
Position 2: Maximal Transformational. Expertentum und das Wissen der Vielen (Schwarmintelligenz) ist jetzt gefragt. Eine Person allein kann die Dynamik nicht überblicken.
Transfer auf unser Projekt „Segeln zu zweit“
Als wir beschlossen, künftig zu zweit segeln zu gehen, musste unsere GF Christiane erst einmal den Sportbootführerschein See machen. Also ging sie in die Segelschule.
Es war klar, dass Christiane nun ganze Tage das Ruder und den Kurs eigenverantwortlich übernehmen würde.
Der erste Tag war dann auch gleich eine Herausforderung: 3m-Wellen bei Windstärke 6. Das Boot knallte hart auf das Wasser und ging in Schräglage (krängte). Zum Schutz von Mannschaft und Material und um Schlagseite zu vermeiden, musste hier intensiv gearbeitet werden, was einer gewissen Erfahrung bedarf.
Unser Erfolgsrezept
Ich, Christiane, wusste, dass ich es schaffen würde – trotz der Herausforderung. Das Boot schlug hart auf, ging in Schräglage, doch ich griff auf meine Erfahrung als Bikerin zurück: „Geh mit der Welle, wie in die Kurve. “
Bernhard übernahm den Rest. Er hielt Ausschau, blieb ruhig und unterstützte mich mit Rat. Vor allem aber: Er vertraute mir und griff nicht selbst zum Ruder.
Fazit: Transformationale Führung und Vertrauen funktionierten, weil ich mir die Aufgabe zutraute – und Bernhard das spürte.
Erkenntnis für die Führungsarbeit
- Ob wir uns etwas zutrauen oder nicht – wir kommunizieren non-verbal.
- Die Führungskraft merkt es. Bei Unsicherheit übernimmt sie möglicherweise in der Krise (transaktional) die Führung und gibt Anweisungen. Das heißt nicht, dass sie nicht vertraut.
- Glauben Mitarbeitende an sich, stärkt das das Vertrauen der Führungskraft in sie.
Tipp für Führungskräfte:
Reflektieren Sie, warum Sie in kritischen Momenten Vorgaben machen:
Liegt es an Ihrer eigenen Angst, weil Sie Ihren Lösungen mehr vertrauen? Oder spüren Sie, dass Ihr Mitarbeiter sich die Aufgabe nicht zutraut?
Falls Letzteres zutrifft, lautet die Aufgabe: Fördern und fordern Sie Ihre Mitarbeitenden in ruhigen Zeiten, damit sie in Krisen selbstbewusst handeln können.